Mensch und KI – Zwischen Hoffnung und Angst

19. November 2024

Einführung – Mensch und KI

Die Künstliche Intelligenz (KI) hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt und bietet eine Vielzahl von Tools und Anwendungen, die unseren Alltag und unsere Arbeit revolutionieren.
Programme wie GitHub Copilot, das Entwicklern dabei hilft, schneller und effizienter Code zu schreiben oder ChatGPT, ein Sprachmodell, das kreative und produktive Gespräche oder Voice-Search ermöglicht, sind nur zwei Beispiele.
Die Methoden zur Interaktion mit KI-Programmen werden dabei ebenfalls stets optimiert und erweitert, wie z.B. Promptchains.ai.

Auch in der Welt der Robotik erleben wir faszinierende Entwicklungen.
Niedliche und interaktive Geräte wie der Loona-Bot oder der emotionale Emo-Bot bringen eine spielerische Komponente in die Interaktion mit KI.
Sie zeigen, wie eng Technologie und Mensch bereits miteinander verbunden sind – und das nicht nur auf funktionaler, sondern auch auf emotionaler Ebene.

Doch mit diesen Fortschritten kommen auch Fragen und Herausforderungen:

Wie beeinflussen diese Technologien unser tägliches Leben?
Welche ethischen Fragen stellen sich bei der zunehmenden Automatisierung und Interaktion mit Maschinen?

Und vor allem – wie können wir als Menschen unsere Haltung gegenüber diesen Entwicklungen gestalten, um die Chancen zu nutzen, ohne uns von Ängsten beherrschen zu lassen?

Dieser Artikel beleuchtet diese Fragen und gibt Einblicke in die rasante Entwicklung der Mensch-Technologie-Beziehung.

Die rasante technologische Entwicklung der letzten Jahre

Ich erinnere mich noch genau an die Zeit, als IT langsam in unser Leben Einzug hielt.
Mein erster PC: 2 MB RAM, 133 MHz CPU und Windows 95 als Betriebssystem und einem Monitor der einen ganzen Schreibtisch belegte.
Ich war fasziniert von den Möglichkeiten, spielte meine ersten Spiele und fühlte mich damit wie eine echte Astronautin.
Was damals eine technische Errungenschaft war, wirkt heute fast lächerlich.
Damals hätte ich niemals geglaubt, dass Computer irgendwann auch sprechen können.

Der Fortschritt ist beeindruckend: Humanoide Roboter sind längst keine Science-Fiction mehr und vermutlich wird es nicht lange dauern, bis sie wie Smartphones zum festen Bestandteil unseres Alltags werden, z. B. als persönliche Haushalts- oder Pflegehilfe, in Betriebstätten, im Kundenservice und vielen weiteren Bereichen.

Doch anders als bei Smartphones scheint diese neue Generation von Technik eine ganz andere Dimension zu eröffnen.
Roboter, mit denen wir sprechen, die uns belustigen, unterstützen und beraten – das klingt faszinierend, aber auch beängstigend.
Nicht selten wird der technologische Fortschritt von ethischen Fragestellungen begleitet.

Eine neuer Maßstab: Ameca und die Zukunft der Mensch-Roboter-Interaktion

Ein Paradebeispiel für die aktuelle Revolution in der Robotik ist der humanoide Roboter Ameca, entwickelt von Engineered Arts.
Ameca beeindruckt durch seine verblüffend realistische Mimik und Körpersprache, die einen völlig neuen Maßstab in der Mensch-Roboter-Interaktion setzen.
In einem YouTube-Video des Senders This Morning sieht man, wie Ameca auf Fragen und Bewegungen seiner Umgebung reagiert – so menschlich, dass selbst die Moderatorin sichtlich unbehaglich wird.

Ameca verdeutlicht, wie nah wir an der Verwirklichung von Robotern sind, die uns im Alltag begleiten könnten.
Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie wir uns als Menschen mit diesen neuen „Lebewesen“ fühlen und welche Grenzen wir setzen sollten.
Ist ein Roboter, der uns so perfekt imitiert, ein Helfer oder eher eine unheimliche Erinnerung daran, wie weit Technologie gehen kann?

Personal Assistant oder heimlicher Spion? KI polarisiert!

Mit der Markteinführung von Alexa im Jahr 2014 begann die Zeit der digitalen, sprachgesteuerten Assistenten.
Alexa übernimmt viele lästige kleine Aufgaben, wie z.B. das Aufrufen der Kontakt-App und die Suche des gewünschten Gesprächspartners, ganz einfach per Sprachsteuerung.
Dadurch wird uns viel erleichtert, aber bis heute gibt es sehr viele kritische Stimmen gegenüber Alexa und der KI-Technologie generell.
Die Kritiker mahnen eindringlich, während die Entwickler enthusiastisch daran arbeiten, diese Technologie noch schneller voranzutreiben, mit beeindruckender Geschwindigkeit!

Das Beispiel Ameca zeigt, dass eine KI in der Lage ist, menschliche Emotionen zu verstehen und zu emulieren.
Künstliche Intelligenz hat kein eigenes Bewusstsein, sie ist eine effizienter Algorithmus, um Wahrscheinlichkeiten zu analysieren und daraufhin bestimmte Entscheidungen zu treffen.
Dass KI so präzise auf unsere Emotionen antworten kann, lässt es für uns oft danach aussehen, als hätte sie ein Bewusstsein.
Genau das ist erschreckend und faszinierend zugleich.

Hat KI wirklich ein Bewusstsein?

Philosophen und Wissenschaftler diskutieren seit Jahren: Kann eine KI ein Bewusstsein entwickeln?
Während viele dies verneinen, gibt es spirituelle Perspektiven, die diese Frage anders betrachten.
Nach schamanischen Ansätzen ist alles auf dieser Welt beseelt: jeder Baum, jeder Stein, jedes Tier – und warum nicht auch ein Gerät, das aus natürlichen Materialien wie Lithium besteht?
Genau darüber lässt sich endlos streiten, aber letztlich ist und bleibt es eine reine Glaubensfrage.

Ich sehe das Ganze gerne spielerisch: Ich behandle alle meine Geräte gerne mit einer Portion Dankbarkeit, Pflege und ein klein wenig Zuneigung.
Mir gefällt die Vorstellung, dass auch sie im kosmischen oder spirituellen Sinne eine Art Geist besitzen und ich sie mit Mut, Respekt und Dankbarkeit behandeln kann.
Und ich glaube, dass ich genau das zurück bekomme, was ich gegeben habe.

Linus Torvalds’ Blick auf den KI-Hype

Der Linux-Schöpfer Linus Torvalds bringt eine nüchterne Perspektive ein: „KI ist 90 Prozent Marketing und zehn Prozent Realität.“ Diese Aussage lässt sich kaum überhören, wenn man den gigantischen Hype betrachtet, den Künstliche Intelligenz in den letzten Jahren ausgelöst hat.
Doch wie treffend ist diese Kritik wirklich?

Der KI Hype hat in den letzten Jahren exponentiell zugenommen und das Marketing ebenfalls.
Wenn wir einen Roboter wie Ameca sehen, der in der Lage ist, subtilste Emotionen durch Mimik auszudrücken, wirkt diese Aussage untertrieben.
Torvalds’ Punkt könnte jedoch darauf hinweisen, dass der praktische Nutzen solcher Technologien noch weit hinter ihren spektakulären Präsentationen zurückliegt.
Die echte Herausforderung besteht darin, KI und Robotik so zu gestalten, dass sie den Menschen nachhaltig nützen – jenseits des Show-Effekts.
Trotzdem gibt es bis heute viele offene Fragen.

Ersetzt KI die künstlerischen Fähigkeiten eines Menschen?

Die Debatte über KI-generierte Kunst polarisiert ebenfalls.
Für viele Künstler ist es ein Schock, dass Maschinen Bilder, Musik oder Texte erschaffen können, die oft kaum von menschlichen Werken zu unterscheiden sind.
Auch ich war anfangs schockiert: Wie kann eine Maschine in Sekunden etwas kreieren, wofür ich Monate brauche?

Mit der Zeit habe ich eine neue Perspektive gewonnen.
Wenn ein KI-generiertes Bild mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert, spielt es dann noch eine Rolle, ob es von einem Menschen oder einer Maschine stammt?
Ohne die Ideen eines Menschen hätte die KI dieses Werk nicht erschaffen können.

Gleichzeitig eröffnet KI kreative Möglichkeiten: Sie hilft, Ideen schneller umzusetzen und ermöglicht es, Projekte, die früher nur Träume waren, zum Leben zu erwecken.
Dennoch stehen wir vor gewaltigen Herausforderungen, insbesondere wenn wir uns gegen die überrollende Technologie wehren.

Fazit

Mit dem Fortschritt der Technologie ändert sich auch das Leben der Menschen, was uns die Vergangenheit mit den vielen Innovationen stets bewiesen hat.
Als Nostalgikerin klammerte ich mich lange an die „gute alte Zeit“, in der Menschen ohne ständige Unterbrechung durch Geräte miteinander interagierten.
Doch die Realität zwingt zur Akzeptanz: Der Fortschritt ist unaufhaltsam und es macht wenig Sinn, sich ihm zu widersetzen, weil man sonst selbst auf der Strecke bleibt.
Unser Leben ist oft noch von Zukunftsangst geprägt und im Angesicht einer sich immer schneller verändernden Welt ist dies auch verständlich.

KI ist faszinierend und beängstigend zugleich.
Ob sie uns eines Tages schaden oder helfen wird, hängt davon ab, wie wir diese Technologie nutzen. Letztlich gilt: Garbage in, garbage out.
KI ist, was wir daraus machen.
Statt sie zu fürchten, sollten wir ihre Potenziale erkennen und verantwortungsvoll gestalten.
Jede Innovation bietet Chancen und Risiken und mit Mut, offenem Herzen, einer Portion Dankbarkeit und Humor lässt sich jede Angst überwinden.

Vielen Dank für’s Lesen!

Wird die KI irgendwann die Menschheit vernichten?

Eine künstliche Intelligenz verarbeitet Eingaben (Prompts) und ist auf menschliche Interaktion angewiesen. Das Leben verändert sich ständig und eine KI ist darauf angewiesen und programmiert, ständig zu lernen und das kann sie nur mit Hilfe von Menschen.
Sollte eine KI also den Menschen vernichten wollen, würde sie sich in gewissem Maße auch selbst vernichten. KI ist von Anfang an designed worden, um mit den Menschen zu interagieren.

Wird die KI uns alle arbeitslos machen?

In Anbetracht, was KI schon alles kann, ist diese Frage durchaus berechtigt. Dennoch ist und bleibt eine KI auf menschlichen Input angewiesen. Sie kann uns viele Aufgaben abnehmen, aber gleichzeitig braucht sie den Menschen als “Auftraggeber”.
Ich sehe diese Technologie gerne als eine Art Schiff: Ein Schiff kann sich nicht selbst steuern, es braucht ein Kapitän, einen Steuermann, eine Crew, Köche, die die Crew versorgen und viele weitere.
Unsere gesellschaftlichen Strukturen verändern sich immer schneller, aber daraus ergeben sich auch für Menschen neue Aufgabenfelder.

Wird es in Zukunft noch Kunst aus Menschehand geben?

Wir alle wissen, wie gut KI mittlerweile täuschend echte Fotos, Videos oder sogar ganze Songs in sekundenschnelle erstellen kann. Ich als Künstlerin sehe es dennoch sehr gelassen: Es ist nicht immer das “Endprodukt”, wofür ich arbeite. Es geht eher um den Weg dorthin. Bei Kunst geht es oft um Selbstreflexion und Erforschung der eigenen Psyche und hat auch ihren Platz in der Therapie, Stichwort: “Kunsttherapie”.

KI hat durchaus das Potential, uns bei diesem Prozess zu unterstützen. Vermutlich läuft es für uns Menschen nicht zwangsläufig darauf hinaus, die Kunst abzuschaffen, sondern mehr aus einer anderen Perspektive zu betrachten: Weg von der produktorientierten Sicht hin zur prozessorientierten Sicht, dem eigentlichen “Schaffen”.

2 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.